ÜBER DEN KÜNSTLER
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Der Künstler Onil Hossain ist in Bereichen der Kunst & Kultur in Deutschland seit vielen Jahren sehr vielfältig tätig. Als freischaffender Künstler, als Initiator von kultur - übergreifenden Projekten, als Galerist und nicht zuletzt auch als Kunstlehrer. Als ein Mensch, der die Kulturen zu verbinden versteht, vollzieht er täglich einen kulturellen Brückenschlag, emotional wie weltanschaulich. In diesem Prozess befindet er sich auch bei seiner malerischen Intention, kulturpolitische Themen zu formulieren, wenn er durch sein hochentwickeltes Empfinden von Ethik und Ästhetik eine Coloristik schafft, welche die lodernde Farbenpracht seines Geburtslandes Bengalen transportiert. Der Künstler stellt in seinen Früchtebildern malerische Betrachtungen über Früchte in einen kulturellen Zusammenhang, indem er sich dabei auf die Herkunftsländer und die geschichtlichen Aspekte von Früchten bezieht. Die Frucht dient als ein indirekter sinnlicher Bedeutungsträger für bestehende kulturelle Aspekte unseres täglichen Lebens. Die Sinnlichkeit von Früchten, Symbol für die Schönheit der Erde weist in diesem Zusammenhang auf unsere menschliche Verbundenheit mit allen Völkern hin. Er ignorierte in dieser Werkreihe teilweise bewusst perspektivische Gesetze, die blattlosen Früchte senken sich girlandenartig in den Bildraum. Die farblich übersteigerten Fruchtdarstellungen korrespondieren mit ornamentalen und architektonischen Zitaten. Dadurch werden sie aus ihren natürlichen in einen kulturellen Zusammenhang gehoben, auf den er ja auch verweisen will. Er hat sich in dieser Ausstellung Fruchtursprünge für einen ausgeprägten Realismus entschieden, in dem er abstrakt Konzeptionelles mit neorealistischer Malweise verbindet . In seinem Ausstellungsprojekt ’ Kamasutra’ bezieht er sich auf die ca. 1000 Jahre alten, im Herzen Indiens gelegenen Tempel Khajuraho, die in einer wohl einzigartigen Weise göttliches Streben mit sinnlicher Liebe verbunden haben. Da im westlichen Gedächtnis nur noch die säkularisierte Kenntnis des Kamasutra besteht, die all ihrer wahren Bedeutung entfremdete Vorstellung, es handele sich dabei nur um eine exotische Ansammlung von akrobatischen Sexstellungen, gibt die bildnerische Herangehensweise des Künstlers Aufschluss über die darin eigentlich enthaltene Poesie der Liebe. Der Künstler arbeitet in Mischtechniken mit Acryl, Öl, Seidenpapieren, Paste, Tinte, Gewürzen etc., die eine Äderung des Untergrundes durchscheinen lassen, welche Assoziationen zum Lebensstrom oder auch Fäden von Pflanzen ( Sutra ) herstellen sollen. Durch die allgemeine Aufrauhung des Untergrundes wird eine leichte Reliefstruktur geschaffen, die auch diese neu arrangierten Figuren trotz ihrer realistischen Darstellung wieder zur Skulptur werden lassen. Skulpturzitate durchdringen sich mit aktueller Figuration, eine Synthese von Monument und heutigem Menschen. Dabei ließ er sich auch durchaus von der Bilderwelt des heutigen ‘ Bollywood’ inspirieren. Und immer wieder arbeitet er mit reicher Ornamentik. |